Nachdem in Phase I des SFBs grundlegende Konzepte für die effiziente Erfassung, Sammlung, Analyse und Verteilung von Monitoringdaten unter dynamischen Rahmenbedingungen entwickelt wurden, konzentrierte sich die Forschung in Phase II auf das Konzept des Monitoring-as-a-Service. Hier wurde das Monitoring an die Anforderungen der Multi-Mechanismen anpasst und geeignete Schnittstellen zur Kommunikation dieser Anforderungen entwickelt. Die entwickelten Methoden für die Instrumentierung von hochdynamischen Netzwerken erlauben es, konkrete Aussagen zu treffen, ohne eine vollständige Instrumentierbarkeit vorauszusetzen. Ebenso führt das Monitoring selbst Transitionen durch, um die Monitoring-Mechanismen im laufenden Betrieb auszutauschen und sich somit an die aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen.
Anstatt wie in den ersten beiden Phasen minimalinvasiv möglichst viele Daten für das Monitoring transitionsfähiger Kommunikationssysteme und für die Transitionen im Monitoring selber bereitzustellen, wird in der Phase III mit dem Approximativen Monitoring eine hohe Datensparsamkeit inkl. verringerter Verfügbarkeit und /oder Qualität der Monitoringdaten angestrebt. Idealerweise sollen nur noch diejenigen Monitoringdaten in genau der Qualität bereitgestellt werden, welche für Transitionen benötigt werden, um die involvierten Betriebsmittel und insbesondere das Netz maximal zu entlasten. Konkret wird die Qualität der Monitoringdaten adaptiv an bestehende Rahmenbedingungen und die Anforderungen der Multi-Mechanismen angepasst. Monitoringdaten geringer Qualität zeichnen sich z. B. durch größere Konfidenzintervalle aus, geben also weniger Aufschluss über den tatsächlichen Zustand eines gemessenen Systems. Um eine mögliche Transition bewerten zu können, muss sichergestellt werden, dass die für diese Transition infrage kommenden Mechanismen trotz dieser Ungenauigkeit im Monitoring hinsichtlich ihrer Güte unterscheidbar sind. Sollte die Qualität der Monitoringdaten für diese Unterscheidbarkeit unzureichend sein, so wird das Monitoring adaptiv die Qualität der Monitoringdaten und somit auch die genutzten Betriebsmittel erhöhen, um mit der angestrebten Wahrscheinlichkeit die Korrektheit einer Transitionsentscheidung zu garantieren. Neben der Betrachtung der Transitionsentscheidung ist auch die Güte der Mechanismen und deren Abhängigkeit vom Monitoring weiterhin von zentraler Bedeutung. Es muss sichergestellt werden, dass die für den Mechanismus benötigten Monitoringdaten in ausreichender Genauigkeit vorliegen, was besonders für Multi-Mechanismen mit missionsentscheidenden Anforderungen erfüllt sein muss.
Häufig werden auch Monitoringdaten über Kommunikationssysteme benötigt, die sich agnostisch gegenüber Transitionen verhalten bzw. nicht direkt beobachtbar sind. Zu diesem Zweck wird die Methodik der Netzwerktomographie derart erweitert, dass der Zustand des nicht-transitionsfähigen Kommunikationssystems durch die verfügbaren Monitoring-Instanzen nicht mit maximaler Genauigkeit, sondern nur hinreichend genau geschätzt wird. Dabei steht die Auswahl von geeigneten Beobachtungspunkten im Vordergrund, da diese die Qualität und Verfügbarkeit der Monitoringdaten beeinflussen. Somit sollten die Monitoring-Instanzen so ausgewählt werden, dass die Qualität und Verfügbarkeit der Monitoringdaten die Anforderungen der Multi-Mechanismen erfüllt. Die erreichbare Monitoringqualität soll mithilfe von Methoden der optimalen Versuchsplanung bestimmt werden, wofür ein neues statistisches Modell des Monitorings und dessen möglichst minimale Interaktion mit dem Kommunikationssystem benötigt werden. In welcher Form genau die gewünschte Aussagekraft der Monitoringdaten vom aktuellen und zukünftigen Zustand des Multi-Mechanismus abhängt, soll erforscht werden.
Zusätzlich besteht, wie bereits in Phase II detailliert analysiert, eine signifikante multilaterale Abhängigkeit zwischen dem Monitoring und den transitionsfähigen Mechanismen, welche durch die bewusste Ungenauigkeit der Monitoringdaten noch vergrößert wird. Daher sind wohldefinierte Garantien bzgl. der Qualität der Monitoringdaten in bestimmten Teilbereichen unbedingt erforderlich, um eine zufriedenstellende Performanz der mit den Monitoringdaten versorgten Multi-Mechanismen sicherzustellen. Dazu sollen Verfahren untersucht werden, die Garantien bezüglich der Qualität und Verfügbarkeit der Monitoringdaten für Multi-Mechanismen mit missionsentscheidenden Anforderungen gewährleisten zu können.
Letztendlich betrachtet das Teilprojekt die folgenden zwei zusammenhängenden Hauptaspekte für die Erforschung des Monitoring-Services: i) das Approximative Monitoring von Kommunikationssystemen, sodass die Qualität und Quantität von Daten an die Anforderungen der Multi-Mechanismen angepasst werden kann und ii) die Untersuchung von möglichen Garantien, um die Performanz von Multi-Mechanismen mit missionsentscheidenden Anforderungen sicherzustellen.