Forschungsziel
Sonderforschungsbereich 1053

MAKI – Multi-Mechanismen-Adaption für das künftige Internet

Wie wird das Internet der Zukunft aussehen? Welche bereits bekannten Arten der Kommunikation bleiben erhalten, welche neuen müssen darüber hinaus berücksichtigt werden? Welche zusätzlichen Herausforderungen stellt die zunehmend mobile Nutzung der Netze? Um es zusammenzufassen: Die Herausforderung liegt in einer wachsenden Dynamik und Variationsbreite der Rahmenbedingungen, in immer vielfältigeren Nutzungsformen mit stetig steigenden Qualitätsansprüchen und einer einfachen Nutzung der Vielfalt von Protokollen.

Der Sonderforschungsbereich MAKI (Multi-Mechanismen-Adaption für das künftige Internet) nimmt sich dieser Herausforderung an. Konkret werden hierzu die Mechanismen in Kommunikationssystemen, deren Adaption, Interaktion und fortlaufende Optimierung sowie langfristige Weiterentwicklung betrachtet. Im Sinne der Ingenieurwissenschaften steht der Begriff „Mechanismus“ dabei sowohl für Kommunikationsprotokolle, als auch einzelne Bestandteile dieser Protokolle – sowie für weitere darauf aufbauende Bestandteile verteilter Systeme. Aktuell werden nahezu täglich neue Mechanismen entwickelt; interessanterweise besitzen diese oft vergleichbare Funktionen. Der Grund dafür: Eine Adaption an unterschiedliche Plattformen und Rahmenbedingungen (wie beispielsweise Verkehrsfluss oder Bandbreite) gestaltet sich sehr schwierig. Besonders bei mobiler Nutzung ändern sich die Rahmenbedingungen so schnell, dass sich das Kommunikationssystem selbst durch Transition zwischen funktional vergleichbaren Mechanismen im laufenden Betrieb anpassen müsste. Dies ist heute nur in Sonderfällen möglich. Realitätsnah muss man davon ausgehen: Wechselwirkungen zwischen voneinander (funktional) abhängigen Mechanismen erfordern eine Multi-Mechanismen-Adaption in Form mehrerer koordinierter Transitionen.

Vor diesem Hintergrund liegt das Ziel von MAKI in der Erforschung neuer Konstruktionsmethoden, neuer Modelle und Verfahren für die Kommunikationssysteme der Zukunft. Diese sollen Transitionen zwischen funktional ähnlichen Mechanismen innerhalb eines Kommunikationssystems ermöglichen – und zwar automatisiert, koordiniert und schichtenübergreifend. Mit diesem Ziel bindet sich der SFB hervorragend in die weltweiten Forschungsaktivitäten zur „Zukunft des Internets“ ein.

Ein wichtiger Punkt: Auf den ersten Blick wird die Vielfalt der Mechanismen oft als Ärgernis interpretiert werden. Aus Sicht der Ingenieurwissenschaften sind sie aber im gleichen Moment innovationsförderndes Prinzip, das einen Paradigmenwechsel einfordert. Wenn es jedoch im Rahmen von MAKI gelingt, automatisierte Lösungen zu generieren, dann werden diese Ansätze das weltweite Internet nachhaltig verändern und – technologisch betrachtet – neu ordnen.

Die 1. Förderperiode dauerte vom 01.01.2013 bis 31.12.2016.

Fact-Sheet (wird in neuem Tab geöffnet)